BinnenBlick Nr. 10/2013 Seite 5

Die kompetente Chefin und Vorgesetzte

Mit einer fünfmoduligen Fortbildungsreihe wurden bereits zum zweiten mal weibliche Führungskräfte der Landeshauptstadt Kiel in den Fokus gerückt, um sie in ihrer Führungskompetenz zu stärken und die berufliche Förderung von Frauen im Rahmen des Gleichstellungsgesetzes weiter zu verwirklichen. Im November 2012 startete eine Gruppe weiblicher Führungskräfte ihre insgesamt neuntägige Weiterbildung. Die Frauen hatten die Möglichkeit, sich intensiv mit ihrer Rolle als Führungskraft auseinanderzusetzen und ihre persönliche Präsenz in der Führungsrolle weiter auszubauen. Begleitet wurden sie dabei von zwei professionellen Coaches. Welche Eindrücke und Erfahrungen sie aus dieser umfangreichen Fortbildung gewonnen haben, schildern zwei Teilnehmerinnen.

Die kompetente Chefin und Vorgesetzte. Welch große Worte
und was steckt dahinter? Das waren Fragen, die mich als Teilnehmerin an diesem reinen Frauenseminar bewegten.
Schnell wurde klar, dass eine eigene Definition des Begrif fes
„kompetent“ erarbeitet werden musste, zugeschnitten auf die eigene Persönlichkeit und die eigene Rolle.
Selbstreflexion und die Ergründung der eigenen Biografie sind Instrumente, die helfen, die Rolle als Vorgesetzte zu finden und zu festigen.
Die Vielfalt der Lernmethoden und die Zusammensetzung der Gruppe haben das Seminar sehr bereichert. Ich habe viele neue Sichtweisen und Arbeitstechniken kennen- und schätzen gelernt.
Uns als Gruppe wurden viele Methoden vorgestellt, die Rolle der kompetenten Chefin und Vorgesetzten für sich zu erarbeiten und auszufüllen. Dennoch bedarf es immer wieder des Blicks in den berühmten Spiegel; der Bereitschaft, immer wieder an sich zu arbeiten und im ständigen Austausch mit seinem Umfeld und auch anderen Vorgesetzten in diese Rolle hineinzuwachsen.

Mein Fazit: Die eigene Kompetenz zu sichern und weiter zu entwickeln ist ein stetiger Lernprozess.

Härter verhandeln, Netzwerke knüpfen und die Karriere strategisch planen – das sind die üblichen Tipps, die Frauen auf dem Weg nach oben mitgegeben werden.
Ist das der richtige Weg und gibt es den überhaupt? Was macht uns als gute, kompetente Vorgesetzte aus, was sind unsere Ziele und warum?
In dem Seminar mit Mechthild Midderhoff und Ingeborg Bispinck- Weigand begannen wir die Suche nach Antworten auf diese Fragen mit der Reise zu uns selbst. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie ermöglicht einen anderen Blick auf das eigene Handeln, lässt Muster, Chancen und Schwächen erkennen und akzeptieren.
Wir arbeiteten in Blöcken, Coaching-Tagen und Fallbesprechungen. Das eigene Potenzial zu nutzen, Sicherheit zu erlangen und Handlungskompetenzen zu erwerben stand hierbei im Mittelpunkt. Immer wieder reflektieren, hinterfragen, die eigene Rolle betrachten. Hilfe gab es aus den Gruppen und von den Seminarleiterinnen. Ob kleine Lerngruppe oder großes Plenum – Frau stellte sich und ihr Handeln zur Diskussion. Das öffnete viele Türen und ließ uns tief und intensiv arbeiten. Eine besondere Freiheit in dieser rein weiblichen Fortbildung, die von allen genossen wurde. Die Mischung der Teilnehmerinnen aus dem Verwaltungs- sowie aus dem sozialen Bereich belebte etliche Diskussionen und ließ uns immer wieder auch andere Blickwinkel einnehmen. Wir hoffen, dass wir auch weiterhin Möglichkeiten erhalten, uns auszutauschen und unsere Arbeit auf diese Weise zu reflektieren.